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Handlungsschritte:
- Der gesuchte Verbrecher Redluff begibt sich nach 3 Monaten des
Versteckens wieder an die Öffentlichkeit um seine Flucht ins Ausland
vorzubereiten.
- Er fühlt sich zwischen all den Menschen auf der Straße nicht wohl, weil er
fürchtet, erkannt zu werden.*
- Er zieht sich in ein abgelegenes Café zurück, wo er zufällig in eine
Passkontrolle gerät.
- Er übersteht diese Passkontrolle: Die Polizisten bemerken nicht, dass sein
Pass auf den Namen Wolters gefälscht ist.
- Redluff fühlt sich nun sicher. Er kehrt gelassen und fröhlich auf die
bevölkerten Straßen zurück und nimmt in guter Stimmung ein Bad in der Menge.
- Spontan folgt er einer hübschen Frau in eine Ausstellung
- Er wird der hunderttausendste Ausstellungsbesucher. Man gratuliert ihm und
er wird plötzlich ins Rampenlicht gezogen
- Als er von einem Mann mit Mikrofon nach seinem Namen gefragt wird, ist er
noch so perplex, dass er seine richtige Identität preisgibt und sich selbst
verrät.
- Er wird festgenommen.**
* Der Beinahe-Unfall ist kein eigener Handlungsschritt, weil
er keine Folgen zeitigt. Er soll lediglich die Ängstlichkeit des Protagonisten
zeigen und gehört deshalb zur Form und nicht zum Inhalt.
Redluffs Furcht hingegen hat zur Folge, dass er die Hauptstraße verlässt, was
für den weiteren Handlungsverlauf von Bedeutung ist. Seine Angst gehört also zur
Handlung dazu und muss in einer Inhaltsangabe genannt werden.
** Wird Redluff denn festgenommen??? In der Vorlage heißt es
nur, dass die Polizisten auf ihn zukommen: vielleicht wollen Sie ihm nur
gratulieren? Vielleicht gelingt dem Protagonisten noch die Flucht? ...
Alles falsch: Die Kurzgeschichte 'Die Probe' hat kein offenes Ende, weil alle
Hinweise, wie es weiter gehen könnte, nur in eine Richtung gehen. Wenn Malecha
die Möglichkeit einer Flucht hätte offen halten wollen, dann würde er Hinweise
darauf gegeben haben, dann würde irgendwo eine Tür offen stehen.
Ohne diese anderen Hinweise ist das Ende klar und Malecha weigert sich zu
erzählen, was sich ohnehin alle denken können.
Das Ende der Geschichte wird nicht ausdrücklich erzählt - sein Fehlen gehört zur
Form. Das (nicht erzählte) Ende der Geschichte gehört aber zum Inhalt.
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