Argumente bilden den wesentlichen Kern einer Erörterung, die
vernünftig überzeugen will.
Argumente sollen zu einer strukturierten Argumentation zusammenfallen. Man
sollte sie also nicht als isolierte Einzelargumente verstehen, sondern
inhaltlich verbinden und logisch aufbauen.
Das beste, überzeugendste Argument hebt man sich für den Schluss auf.
Das hat mehrere Gründe:
Zum Beispiel:
Weiche Drogen sollten freigegeben werden, weil …
Behauptung: (Ein Argument wird vorgebracht)
… jeder erwachsene Mensch frei über sich selbst verfügen darf.
Begründung: (Die Basis dieses Arguments wird genannt: worauf gründet es
sich?)
Wir leben in einer Demokratie und jede Einmischung des Staates in die
persönliche Freiheit, in die Selbstbestimmung der mündigen Bürger muss sehr
kritisch hinterfragt werden.
Veranschaulichung: (Die besondere Tragweite des Arguments wird anschaulich
nachvollziehbar vorgeführt)
Es gibt sicherlich gute Gründe, etwas so Unvernünftiges wie
Drogenmissbrauch zu verbieten. Andererseits aber könnte man mit dem gleichen
Recht auch Zigaretten, Bier, Schokolade, das Nachtprogramm, Feste oder
Leistungssport verbieten. Eine Verpflichtung der Menschen so zu leben, dass es
vernünftig ist, würde unserer Auffassung von Demokratie widersprechen und eine
Diktatur der Vernunft und der Intoleranz bedeuten. Zur freien Selbstbestimmung
gehört auch die Freiheit, unvernünftige Entscheidungen treffen zu dürfen.
Weiche Drogen sollten verboten werden, weil …
Behauptung: (Ein Argument wird vorgebracht)
… Drogen süchtig machen und damit verhindern, dass man sich noch frei
entscheiden kann. Wer erst süchtig ist, der ist nicht mehr frei sich für oder
gegen Drogen zu entscheiden: der muss sie nehmen – ob er das nun will oder
nicht.
Begründung: (Die Basis dieses Arguments wird genannt: worauf gründet es
sich?)
Gerade wenn der Entscheidungsfreiheit ein hoher Wert beigemessen wird,
muss man Drogen verbieten: Alle Drogen, die süchtig machen bewirken nämlich,
dass man immer weniger aus freien Stücken zur Droge greift, sondern aus dem
Zwang seiner wachsenden Sucht heraus dazu genötigt wird, etwas zu tun, was man
irgendwann gar nicht mehr will. Drogen werden nur am Anfang aus freien Stücken
genommen – Süchtige werden praktisch zum Drogenkonsum gezwungen.
Veranschaulichung: (Die besondere Tragweite …)
Bei jugendlichen Haschisch-Rauchern wurde nachgewiesen, dass deren
Willensstärke durch die Droge vermindert wird. Je länger sie Haschisch
konsumieren, desto stärker wird die Sucht und desto schwächer wird ihr Wille.
Wenn die Sucht stärker als der Wille ist, dann kann von Freiheit keine Rede mehr
sein. Wer hat nicht schon einen Raucher oder Alkoholiker gehört, der von sich
sagte, dass er sich so sehr wünschen würde, noch aufhören zu können … aber die
Sucht sei so stark, dass er sich nicht mehr dazu durchringen kann.
Die meisten Drogen-Konsumenten treten ihren Dealern nicht als kritische
Konsumenten gegenüber und werden von diesen auch nicht über die gefährlichen
Folgen aufgeklärt. Vielmehr nutzen Dealer schwache Momente, z.B. die, wenn ein
Jugendlicher bereits unter dem Einfluss von anderen Drogen steht und im
juristischen Sinne gar nicht mehr voll zurechnungsfähig ist, oder die, wenn ein
Jugendlicher in ausgelassener Party-Stimmung ausdrücklich unvernünftig sein
will, weil das zum modernen Lebensgefühl gehört.
So, wie der Gesetzgeben für Haustürgeschäfte besondere Regelungen geschaffen
hat, um den Verbraucher zu schützen, so muss er auch das Drogengeschäft stark
reglementieren, um die Verbraucher vor verantwortungslosen Geschäftemachern zu
schützen.
Der Gesetzgeber sollte alle Drogen, die süchtig machen, verbieten, weil Sucht
eben nicht zu mehr Freiheit und Lebensqualität, sondern notwendig zur
Abhängigkeit führt. …
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